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Rede an die Könige der Welt
(Ein Manifest von unten)
in Euren Palästen, Euren Glastürmen, Euren Runden Tischen mit Sicht auf die Welt.
Ihr, die Ihr glaubt, über uns zu stehen, weil Euch die Aussicht gehört.
Ihr verwechselt Höhe mit Würde, Macht mit Ansehen, Besitz mit Bedeutung.
Doch wisst dies:
Von da unten, wo wir leben, tanzen, lieben –
sehen wir Eure Krone nicht mehr.
Nur Eure Einsamkeit.
Ihr habt Gefolge, aber keine Freunde.
Ihr habt Berater, aber keine Wahrheit.
Ihr habt Reichtum, aber keine Wärme.
Während Ihr Euch in goldene Kleider hüllt,
um Eure Furcht vor dem Leben zu verbergen,
ziehen wir uns aus bis auf die Haut –
und kennen keine Scham.
Wir wissen, dass die Zeit wie der Wind ist.
Unaufhaltsam. Unbestechlich. Unverfügbar.
Darum leben wir.
Nicht im Schatten Eurer Moral,
sondern im Licht unserer Aufrichtigkeit.
Ihr ruft nach Ordnung –
und meint Gehorsam.
Ihr ruft nach Sicherheit –
und meint Kontrolle.
Ihr sprecht von Frieden –
und führt Kriege im Namen Eures Stolzes.
Aber wir werden Eure Spiele nicht mehr spielen.
Wir führen keine Kriege für Euren Thron.
Wir kämpfen nicht für Eure Etikette.
Wir verbeugen uns nicht vor Symbolen,
die längst ihre Seele verloren haben.
Wir machen die Liebe
– nicht Politik.
Wir leben die Zeit –
nicht Termine.
Wir tanzen auf den Ruinen Eurer Konzepte.
Was ist ein König,
der nicht weiß, was sein Volk denkt?
Ein Schatten!
Was ist ein Palast,
wenn er leer ist von Menschlichkeit?
Ein Gefängnis mit Goldgittern!
Wir sind keine Aufständischen –
wir sind Erinnerungen an das, was Menschsein hieß,
bevor Ihr es in Tabellen zerteilt habt.
Ihr habt vergessen, was es heißt zu leben.
Wir aber erinnern uns.
Mit jedem Lachen,
jedem Kuss,
jeder Nacht unter offenem Himmel.
Ihr habt die Macht –
aber wir haben die Zeit.
Ihr habt die Ordnung –
aber wir haben den Wind.
Und er trägt unsere Stimmen –
bis in Eure Marmorsäle.
Hört Ihr das?
Es ist der Klang des Lebens, der sich nicht unterwirft.
Anmerkung des Autors:
Dieser Text ist inspiriert vom französischen Musical-Titel « Les Rois du Monde » (2000) – gesungen von Damien Sargue, Grégori Baquet und Philippe d’Avilla. Doch er ist keine Übersetzung, sondern eine freie, literarische Antwort. Eine Neuformulierung jener Fragen, die das Lied berührt:
Was bedeutet Macht? Wer sind „die da oben“ –
und wer sind eigentlich die wahren Erben der Freiheit –
dort unten, wo geliebt, getanzt und gedacht wird.
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