Friedenswille ist zu einem Misstrauenssignal geworden. Wer heute zögert, Waffen zu liefern oder den Begriff „Kriegsfähigkeit“ infrage stellt, steht rasch im Verdacht, zu verharmlosen oder gar zu verraten. Doch diese Verschiebung im moralischen Koordinatensystem geschieht nicht aus Zufall.
In der Rubrik Politik & Geschichte verfolgen wir Spuren, die andere verwischen: ideologische Brüche, vergessene Strömungen, historische Tiefenströmungen. Wer gestern kämpfte, prägt das Morgen – ob wir wollen oder nicht.


✍️ Clemence Moreau
Clémence Moreau schreibt gegen das Vergessen des Feinen. Sie ist Literaturwissenschaftlerin, Feuilletonistin und Verteidigerin der Ambivalenz – dort, wo Sprache noch riskant, Denken noch mehrdeutig und Schreiben noch keine PR war. In La Dernière Cartouche seziert sie die Verflachung des Diskurses, das Verschwinden der Ironie und die therapeutische Selbstaufgabe der Kulturseiten. Ihre Texte sind stille Monokulare auf eine Welt, die einst Sprache liebte – und sie heute fürchtet.
🗓️ Veröffentlichung: 20. Mai 2025
📰 Medium: La Dernière Cartouche
- Antimilitarismus heute – Vom Tabu zum Treueeid?
- Was für ein Papst wird Leo XIV.?
- Wenn Intelligenz künstlich wird, wird Sprache überflüssig
- Frei, aber nicht bei sich – Vom Verschwinden des Subjekts im Zeitalter der Sichtbarkeit
- Der Widerspruch in Freskoform – Michelangelo und das stille Aufbegehren
- Die stille Erpressung – Eine demokratische Zwangslage in Bayern
- Der letzte Satz darf nicht gefallen – Über das stille Sterben des Feuilletons“
Wer am 8. Mai Gedenken politisch instrumentalisieren will, sollte mit der Geschichte vorsichtig umgehen. Der Beitrag „Man feiert nicht mit Mördern. Auch nicht am 8. Mai“ von Leander F. Badura behauptet, der Ausschluss Russlands von der Gedenkveranstaltung im Bundestag sei „logisch“ – weil Moskau gegen die Ukraine Krieg führt.
m seinem neuesten Buch Die Welt nach Gaza (2025) geht es um die historischen Entwicklungen, die zum immerwährenden Konflikt um diese Region geführt haben, und, leider, auch noch lange führen werden. Die Flut von Blickwinkeln, die Menge an Material, die Mishra in seiner Arbeit heranschafft, macht perplex und neugierig.
Ein Rückblick von Louis de la Sarre, mit redaktioneller Begleitung und Zwischenbemerkungen von Pierre Marchand
Die Geschichte der deutsch-französischen Versöhnung ist eine Geschichte der Staatsmänner. Ihrer Entschlossenheit verdankt Europa seine friedlichste Epoche nach Jahrhunderten von Kriegen.
Nina Warken ist Baden-Württembergerin. Sie stammt aus Bad Mergentheim , sitzt für Heilbronn im Bundestag – und hat mit dem Saarland so viel zu tun wie eine Lyoner mit veganem Aufschnitt.
Die Worte waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt – und doch zeichnen sie ein deutliches Bild.
Es gab eine Zeit, da war der SPIEGEL mehr als ein Magazin. Es waren viele Hefte, randvoll mit Berichten, die mehr waren als Nachrichten: Sie waren Fenster in eine Wirklichkeit, die anders war als das, was Schule und Fernsehen zu erzählen wagten.
In einer Zeit, in der die geopolitische Landkarte Europas zunehmend von Unsicherheiten und Spannungen durchzogen wird, zeichnet Sir Alaric Penrose ein präzises Lagebild. Der Frühling 2025 bringt keine plötzlichen Erschütterungen, keine lauten Paukenschläge, aber er legt Risse offen, die tief in die Fundamente des europäischen Selbstverständnisses eingreifen.
Kriegstauglich statt kritisch – wie wir den Frieden verlieren, bevor der Krieg beginnt.
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