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Der widersprüchliche Schutzschirm:
Wenn westliche Linke den Islam verteidigen
Die Sonne brennt über den Dächern von Marseille, ihre gleißende Hitze spiegelt sich in den blassen Fassaden der Altstadt und den modernen Glasfronten des Europaviertels. Unten, im Gewirr der Gassen des Panier oder entlang des Boulevard National, mischt sich das Leben: Stimmen in unzähligen Sprachen, der Duft von Gewürzen und das leise Summen einer Stadt, die seit Jahrhunderten ein Schmelztiegel der Kulturen ist.
Hier, wo Europa Afrika und den Orient berührt, wo die Erinnerung an Kolonialismus und Migration nicht abstrakt, sondern lebendige Realität ist, drängt sich eine Beobachtung auf, die in den intellektuellen Diskursen Europas oft übersehen oder verdrängt wird. Eine Beobachtung, die weniger auf den Straßen selbst als vielmehr in den Debattenräumen, den Redaktionen und den akademischen Zirkeln unserer Gesellschaften stattfindet: die bemerkenswerte Allianz zwischen Teilen der europäischen Linken, den feministischen und LGBTQ-nahen Milieus und einer Verteidigung des Islam, die bei näherer Betrachtung frappierende Widersprüche offenbart.
Es ist eine Paradoxie, die sich einem auf den ersten Blick entzieht, wenn man die emanzipatorischen Werte, die diesen Milieus zugrunde liegen – individuelle Freiheit, Gleichheit der Geschlechter, sexuelle Selbstbestimmung, Säkularismus – in den Vordergrund rückt. Wie kann es sein, dass jene Kräfte, die sich historisch für die Befreiung von patriarchalen Strukturen, religiöser Dogmatik und gesellschaftlichen Konventionen eingesetzt haben, sich so vehement vor eine Religion stellen, deren orthodoxe Ausprägungen diesen Werten oftmals diametral entgegenstehen? Dies ist keine Anklage, sondern eine Analyse, die sich jenseits der reflexhaften Polemik und der vereinfachenden Schuldzuweisungen bewegen muss. Es ist der Versuch, die komplexen Motive und die intellektuellen Fallstricke zu beleuchten, die zu dieser unerwarteten Konvergenz geführt haben. Ein Blick, der die Brücken nicht niederreißen, sondern verstehen will, warum sie bisweilen in eine Richtung gebaut werden, die auf den Fundamenten eigener Werte zu wanken scheint.
Reflexhafte Solidarität und das Narrativ der Unterdrückung
Der Ausgangspunkt dieser vielschichtigen Gemengelage liegt oft in einer reflexhaften Solidarität. Die Geschichte Europas, geprägt von Kolonialismus, Rassismus und Diskriminierung, hat tiefe Wunden hinterlassen. Muslime, insbesondere diejenigen, die eine Migrationsgeschichte aufweisen, werden in weiten Teilen der linken, feministischen und LGBTQ-Milieus primär als unterdrückte Minderheit wahrgenommen. Dieses Framing ist nicht per se falsch; Diskriminierung und Islamophobie sind reale Phänomene, die bekämpft werden müssen. Doch die Problematik beginnt, wenn diese Zuschreibung die einzige oder dominierende Perspektive wird und eine differenzierte Betrachtung des Islam als Religion und als gesellschaftliches System verstellt.
Die Geschichte der Arbeiterbewegung, der Bürgerrechtsbewegungen und des Feminismus ist eine Geschichte des Kampfes gegen Unterdrückung. Es ist nur natürlich, dass in diesen Traditionen verwurzelte Gruppen sich mit jenen solidarisieren, die sie als Opfer von Ausgrenzung identifizieren. Im Kontext muslimischer Gemeinschaften in Europa wird dies jedoch oft zu einer Art blanko-Solidarität, die dazu neigt, interne Widersprüche oder problematische Aspekte der eigenen Kultur oder Religion zu ignorieren. Das Narrativ der *Opferrolle* wird so dominant, dass es die Möglichkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Normen und Praktiken innerhalb muslimischer Gemeinschaften behindert, selbst wenn diese den eigenen emanzipatorischen Zielen widersprechen. Es entsteht die Gefahr einer romantischen Verklärung der Marginalität, bei der alles, was von der Mehrheitsgesellschaft als fremd oder unterdrückt wahrgenommen wird, eo ipso als authentisch und schützenswert gilt.
Islamkritik als Rassismus: Eine gefährliche Gleichsetzung
Eng verbunden mit dieser reflexhaften Solidarität ist die weit verbreitete Gleichsetzung von Islamkritik mit Rassismus oder rechter Gesinnung. In einer Zeit, in der die politische Rechte in Europa und darüber hinaus tatsächlich mit islamfeindlichen Parolen operiert und Muslime pauschal dämonisiert, ist die Abgrenzung von solchen Tendenzen unerlässlich. Doch die Linke ist hier in eine Falle getappt: Statt eine differenzierte Kritik am Islam – seiner Dogmen, seiner politischen Ausprägungen oder seiner Rolle in der Gesellschaft – von rassistischer Hetze zu unterscheiden, wird oft beides in einen Topf geworfen. Der Begriff „Islamophobie“, ursprünglich geschaffen, um die Angst vor und Diskriminierung von Muslimen zu beschreiben, wurde in weiten Kreisen derart ausgedehnt, dass er nun auch legitime theologische, soziologische oder politische Kritik am Islam erfasst.
Diese Gleichsetzung hat fatale Folgen. Sie schließt nicht nur den intellektuellen Diskurs ab, sondern stigmatisiert auch all jene, die sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen wollen – seien es liberale Muslime, ehemalige Muslime, Feministinnen oder Homosexuelle, die die Freiheitsrechte innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaften oder im Kontext islamisch geprägter Gesellschaften verteidigen. Wer den Hijab nicht als Symbol der Selbstbestimmung, sondern als Zeichen der Unterdrückung sieht; wer die Diskriminierung von Homosexuellen oder Frauen in manchen islamischen Kontexten anprangert; oder wer sich für die Trennung von Religion und Staat einsetzt, läuft Gefahr, als „islamophob“ abgestempelt und in die Nähe rechter Ideologien gerückt zu werden. Dies ist eine bequeme, aber intellektuell unredliche Verkürzung, die eine ehrliche Debatte über die Rolle des Islam in modernen Gesellschaften verhindert und eine “cancel culture” der Islamkritik befördert. Die Angst, als Rassist oder Rechter denunziert zu werden, wirkt wie ein Maulkorb und führt zu einer Selbstzensur, die den Kern aufgeklärten Denkens, nämlich die Fähigkeit zur Kritik, untergräbt.
Multikulturalismus ohne Werteprüfung: Die Illusion der Beliebigkeit
Der Glaube an einen Multikulturalismus ohne Werteprüfung ist ein weiterer Pfeiler dieser paradoxen Haltung. Die Idee eines friedlichen Nebeneinanders der Kulturen ist prinzipiell begrüßenswert und eine notwendige Antwort auf die Vielfalt moderner Gesellschaften. Doch ein Multikulturalismus, der jede kulturelle oder religiöse Praxis schützt, ohne sie an den universalistischen Maßstäben von Menschenrechten, Gleichheit und Freiheit zu messen, wird schnell zu einer Ideologie der Beliebigkeit. Es entsteht die Vorstellung, dass alle Kulturen und Religionen gleichermaßen legitim und schützenswert sind, unabhängig von ihren konkreten Inhalten und Auswirkungen auf individuelle Freiheiten.
Diese Haltung übersieht, dass nicht alle kulturellen oder religiösen Traditionen kompatibel mit den Errungenschaften der Aufklärung und den emanzipatorischen Bewegungen sind, für die sich Linke, Feministinnen und LGBTQ-Aktivisten einsetzen. Wenn beispielsweise der Schutz der religiösen Freiheit dazu führt, dass parallelgesellschaftliche Strukturen geduldet werden, in denen Frauen weniger Rechte haben, Homosexualität verurteilt wird oder die Religionsfreiheit für Abtrünnige de facto nicht existiert, dann ist das keine progressive Politik, sondern eine Aufgabe universalistischer Prinzipien. Es ist eine Abkehr von der Idee, dass es bestimmte fundamentale Rechte und Werte gibt, die für alle Menschen gelten sollten, unabhängig von ihrer kulturellen oder religiösen Zugehörigkeit. Der postmoderne Relativismus, der oft in akademischen Kreisen verbreitet ist, hat hier eine gefährliche Allianz mit einer falsch verstandenen Toleranz geschlossen, die dazu führt, dass die Ideale der eigenen Tradition geopfert werden, um eine vermeintliche kulturelle Authentizität zu bewahren.
Feindbildverschiebung: Der weiße Mann als größter Übeltäter
Ein wesentlicher psychologischer und soziologischer Mechanismus, der diese Konvergenz speist, ist die Feindbildverschiebung. Im postkolonialen und kritischen Diskurs des Westens hat sich der „weiße Mann“ – oft synonym für westliche Dominanz, Kolonialismus, Patriarchat und Kapitalismus – als das ultimative Feindbild etabliert. Dieses Feindbild ist nicht gänzlich unbegründet, denn die Geschichte des Westens ist untrennbar mit Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt verbunden. Doch die ausschließliche Fixierung auf diesen einen „Täter“ führt dazu, dass andere Formen von Patriarchat, religiösem Fundamentalismus oder Unterdrückung, die nicht direkt dem westlichen Kontext entspringen, vernachlässigt oder gar verharmlost werden.
Wenn der westliche Patriarch als die Wurzel allen Übels identifiziert wird, dann erscheint jede Kritik an nicht-westlichen patriarchalen Strukturen als „westliche Einmischung“ oder „kultureller Imperialismus“. Das absurde Ergebnis ist, dass die Notwendigkeit, sich gegen islamischen Fundamentalismus oder innerislamische Misogynie zu positionieren, weniger dringlich erscheint als der Kampf gegen vermeintlich omnipräsente westliche Dominanzstrukturen. Dies führt zu einer Art moralischer Buchführung, bei der die „Schuld“ des Westens so übermächtig ist, dass sie jede Kritik an externen Problemen neutralisiert. Die Emanzipationsbewegungen, die einst die Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Herkunft sprengen wollten, verstricken sich in diesem Muster in einer Selektivität der Empörung, die denjenigen schadet, die ihre Hilfe am dringendsten bräuchten: die Opfer religiöser Unterdrückung innerhalb muslimischer Gemeinschaften weltweit.
Romantisierung konservativer Praktiken: Der Hijab als „Empowerment“
Ein besonders eklatantes Beispiel für diese Feindbildverschiebung und die damit einhergehende Verklärung ist die Romantisierung konservativer Praktiken, insbesondere des Hijab. Was für viele Feministinnen in islamisch geprägten Ländern und für säkulare Muslime weltweit ein Symbol der Unterdrückung, der fehlenden Wahlfreiheit und der geschlechtsspezifischen Segregation ist, wird in Teilen der westlichen Linken als Ausdruck von „Empowerment“, „Vielfalt“ oder „religiöser Selbstbestimmung“ gefeiert. Die Argumentation lautet oft, dass Frauen, die sich entscheiden, ein Kopftuch zu tragen, dies aus freiem Willen tun und dies als Akt des Widerstands gegen westliche Schönheitsideale oder als Ausdruck ihrer Identität sehen.
Diese Perspektive ignoriert jedoch die komplexen sozialen, familiären und religiösen Zwänge, die oft mit dem Tragen des Hijab verbunden sind – selbst in westlichen Gesellschaften. Sie übersieht die Tatsache, dass in vielen islamischen Ländern das Kopftuch nicht eine Wahl, sondern eine Pflicht ist, und dass Frauen, die es ablegen, mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen müssen. Indem der Hijab als pauschales „Empowerment“-Symbol dargestellt wird, wird die strukturelle Unterdrückung, die er in vielen Kontexten repräsentiert, unsichtbar gemacht oder gar geleugnet. Diese Sichtweise ist nicht nur naiv, sondern auch paternalistisch: Sie spricht muslimischen Frauen im Grunde die Fähigkeit ab, unter den gegebenen Umständen selbst die Unterdrückung zu erkennen, oder unterstellt ihnen implizit, sie würden die Freiheit der „westlichen Frau“ nicht verstehen wollen. Es ist eine Projektion westlicher postmoderner Ideen auf eine Realität, die diese Interpretationen nicht trägt, und verkennt die universelle Forderung nach autonomer Selbstbestimmung.
Ignoranz gegenüber dem Menschenbild im Koran und der Sunna
Ein zentraler, oft vernachlässigter Aspekt ist die Ignoranz gegenüber dem Menschenbild im Koran und der Sunna. Während viele Linke, Feministinnen und LGBTQ-Aktivisten in Europa das Christentum und seine oft patriarchalischen und konservativen Strömungen scharf kritisieren und die Trennung von Kirche und Staat vehement einfordern, zeigen sie sich gegenüber vergleichbaren oder sogar ausgeprägteren Merkmalen im Islam erstaunlich duldsam oder unkenntlich. Der Koran und die überlieferte Lebensweise des Propheten Mohammed (Sunna) enthalten Passagen, die in ihrer orthodoxen Auslegung die Geschlechterhierarchie, die Stigmatisierung von Homosexualität, die Einschränkung von Religionsfreiheit (Stichwort Apostasie) und ein rigides Strafrecht (Scharia) legitimieren.
Die liberale Interpretation des Islam, die in westlichen Debatten oft als „wahrer Islam“ propagiert wird, ist in vielen Teilen der Welt eine Minderheitsposition, die zudem oft mit Repressionen zu kämpfen hat. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Quellen und ihrer traditionellen Auslegung, wie sie von Milliarden Muslimen weltweit praktiziert wird, ist unerlässlich, um die tatsächlichen Herausforderungen zu verstehen. Diese Ignoranz ist nicht nur intellektuell fahrlässig, sondern auch gefährlich, da sie eine realistische Einschätzung der gesellschaftlichen und politischen Dynamiken verhindert, die mit dem Wachstum islamischer Gemeinschaften in Europa einhergehen können. Es ist eine Art „gewolltes Nichtwissen“, das aus der Angst vor „Rassismus-Vorwürfen“ oder der Bequemlichkeit einer übervereinfachten Weltsicht resultiert.
Projektion postkolonialer Schuldkomplexe: Die Last der Geschichte
Die Projektion postkolonialer Schuldkomplexe spielt eine weitere entscheidende Rolle. Die Erkenntnis der historischen Verbrechen des Kolonialismus und des westlichen Imperialismus ist eine notwendige und schmerzhafte Aufarbeitung. Doch diese Aufarbeitung darf nicht in einer Art von Schuldkult enden, der dazu führt, dass jede Kritik an nicht-westlichen Kulturen oder Religionen als Fortsetzung kolonialer Herrschaft verstanden wird. Das Gefühl, Wiedergutmachung leisten zu müssen, oder die Angst, erneut als “Kolonisator” wahrgenommen zu werden, führt zu einer fast schon masochistischen Zurückhaltung.
In dieser Logik wird der Islam, als ehemals kolonisierte und oft marginalisierte Religion, zu einem Symbol des Widerstands gegen die westliche Dominanz. Selbst wenn seine Inhalte den eigenen emanzipatorischen Idealen widersprechen, wird er verteidigt, weil er als „das Andere“ zum kolonialen „Ich“ steht. Diese Haltung ist problematisch, da sie nicht zwischen religiöser Dogmatik und antikolonialem Widerstand differenziert. Sie ignoriert, dass viele islamisch geprägte Gesellschaften selbst massive Menschenrechtsprobleme haben, die nicht ausschließlich auf den Westen zurückzuführen sind. Es ist eine Form der „weißen Schuld“, die sich in eine Selbstaufgabe der eigenen kritischen Prinzipien äußert. Die universellen Menschenrechte, die in einem mühsamen Prozess oft gegen westliche Hierarchien durchgesetzt wurden, werden in diesem Kontext paradoxerweise als „westliche“ Erfindung abgetan, die nicht auf nicht-westliche Kontexte anwendbar sei.
Prognose: Schwinden des Christentums, Zunahme islamisch geprägter Gesellschaftsbilder
Die hier skizzierten Dynamiken sind nicht nur eine Momentaufnahme, sondern weisen auf langfristige Entwicklungen hin. Während das Christentum in weiten Teilen Europas – und insbesondere in den westlichen, säkularen Milieus – einen dramatischen Bedeutungsverlust erlebt und kaum noch als prägende moralische oder gesellschaftliche Kraft wahrgenommen wird, nimmt die Zunahme islamisch geprägter Gesellschaftsbilder durch Migration und demografische Entwicklungen zu. Dies führt zu einer Verschiebung der religiösen und kulturellen Landschaft.
Diese Entwicklung birgt eine doppelte Herausforderung. Zum einen für die muslimischen Gemeinschaften selbst, die vor der Aufgabe stehen, ihren Glauben in einer säkularen, pluralistischen Gesellschaft neu zu interpretieren und mit modernen Werten in Einklang zu bringen. Zum anderen für die europäische Gesellschaft insgesamt, die sich der Frage stellen muss, wie sie mit der zunehmenden Präsenz einer Religion umgeht, deren orthodoxe Auslegungen in wichtigen Punkten mit den universalistischen Werten der Aufklärung kollidieren.
Wenn die etablierten linken, feministischen und LGBTQ-Milieus weiterhin eine unkritische Schutzhaltung gegenüber dem Islam einnehmen, laufen sie Gefahr, die Errungenschaften der eigenen emanzipatorischen Kämpfe zu untergraben. Sie könnten ungewollt zu Akteuren einer schleichenden Re-Traditionalisierung beitragen, die jene Prinzipien – Freiheit der Frau, sexuelle Selbstbestimmung, Säkularismus – gefährdet, für die sie eigentlich einstehen. Die Stärkung konservativer oder fundamentalistischer Kräfte innerhalb muslimischer Gemeinschaften, die durch die unkritische Verteidigung des Islam implizit oder explizit gefördert wird, wird nicht nur die Integration erschweren, sondern auch innergesellschaftliche Konflikte befeuern.
Die Debatte über den Islam in Europa darf kein Tabu sein. Sie muss mit der gleichen intellektuellen Redlichkeit und kritischen Distanz geführt werden, die wir gegenüber dem Christentum, dem Judentum oder jeder anderen Ideologie anwenden. Der Versuch, Muslime vor Rassismus zu schützen, darf nicht dazu führen, die Augen vor der Realität zu verschließen und jene, die innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaften für Reform und Freiheit kämpfen, im Stich zu lassen. Nur eine differenzierte, mutige und selbstkritische Auseinandersetzung kann Wege aufzeigen, wie Pluralität und Universalismus in einer sich wandelnden europäischen Gesellschaft nebeneinander bestehen können. Andernfalls riskieren wir, dass der Schutzschirm, der eigentlich vor Diskriminierung schützen soll, ungewollt zu einem Verhängnis wird, das die eigenen, mühsam erkämpften Freiheiten verdeckt.
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