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Hier erzählen wir kleine Geschichten, die das echte Leben schreibt: Skurrile Begegnungen, charmante Eigenheiten und liebenswerte Alltagsdramen aus Frankreich, Deutschland und anderswo.
Mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken – aber immer mitten aus dem prallen Leben gegriffen.
Echtheit statt Inszenierung, Augenblicke statt Schlagzeilen.
Big Ar(s)ch
Wenn Marketing auf Sprachreflexe trifft
Manchmal reicht ein einziger Buchstabe, um aus einer internationalen Werbekampagne eine regionale Lachnummer zu machen.
So geschehen in Ostfrankreich: McDonald’s präsentierte stolz seinen neuen „Big Arch“ Burger – benannt nach den berühmten goldenen Bögen der Marke.
Doch im Elsass und im grenznahen deutschen Sprachraum klang der Name für viele anders: „Big Arsch“.
Das Missverständnis war nicht einmal böswillig.
Im elsässischen Dialekt – wie auch im saarländischen und lothringischen Sprachgefühl – existiert der englische Laut „-arch“ nicht natürlich.
Stattdessen wird er unweigerlich zu „-arsch“ umgeformt – ein Reflex der Zunge und des Gehörs, gegen den auch die beste Markenstrategie machtlos bleibt.
Social Media reagierte schnell:
„On leur dit ce que veut dire arsch en alsacien?“
(„Sollen wir ihnen sagen, was ‚Arsch‘ auf Elsässisch bedeutet?“) fragte ein augenzwinkernder Kommentar.
Ein unfreiwilliges Beispiel dafür, wie sprachliche Naturgesetze selbst globale Werbekampagnen aushebeln – und wie lebendig regionale Identität auch im Zeitalter der internationalen Markenwelt bleibt.
Notiz an globale Marketingabteilungen: Sprachgefühl wird lokal entschieden. Immer. 🚀