Ladekabel statt Blaulicht oder:
Die Polizei ist nicht zu spät, sie kommt nur klimafreundlich später.
Baden-Württemberg, das Musterländle der grünen Verkehrswende, steht dieser Tage wieder einmal im Mittelpunkt der klimaneutralen Absurdität: Polizeibeamte müssen Einsätze abbrechen oder gar nicht erst antreten – weil der Akku ihrer Elektrostreifenwagen leer ist. Ja, richtig gelesen. Die Ordnungshüter sitzen nicht im Funkstreifenwagen, sondern in der Ladeschleife.
Man stelle sich folgende Szene vor: Ein Überfall in der Innenstadt. Die Notrufzentrale alarmiert die nächste verfügbare Streife – doch statt Blaulicht und Martinshorn gibt’s nur ein müdes Blinken an der Schnellladestation. Die Täter können in aller Ruhe flüchten, während die Beamten die App der Ladesäule neu starten. Willkommen in der Zukunft.
Doch keine Panik – das ist kein Staatsversagen, das ist Transformation. Wie sagte unser Bundeswirtschaftsphilosoph Habeck so schön über insolvente Bäcker?
„Der ist ja nicht insolvent – der hört halt auf zu verkaufen.“
Und jetzt, mit etwas kreativem Klimadenken, übertragen wir das auf die Polizei:
„Die Polizei ist ja nicht handlungsunfähig – sie lädt nur gerade ihren Beitrag zur Energiewende nach.“
Oder:
„Ein leerer Akku ist keine Einsatzverzögerung, sondern eine klimaneutrale Atempause im urbanen Sicherheitsdiskurs.“
Vielleicht sollte man auch einfach das Einsatzprotokoll anpassen: Verdächtiger flüchtig – CO₂-Emission erfolgreich verhindert.
Was wie Satire klingt, ist in Wirklichkeit bittere Realität. Die politisch verordnete E-Mobilität macht nicht einmal vor der Exekutive halt – selbst dann nicht, wenn es Leib, Leben und Eigentum zu schützen gilt. Technik, die nicht funktioniert, wird ideologisch verklärt. Der Bürger ist am Ende der Dumme – oder der Überfallene.
In Zeiten, in denen der Staat auf allen Ebenen die Kontrolle verliert, setzen seine Repräsentanten auf leise Streifenwagen, die lautlos und machtlos durchs Land rollen – wenn sie denn rollen. Und wenn sie es nicht tun, dann war eben der Strommix schuld. Oder das Wetter. Oder Putin.
Die Frage ist nur: Wer schützt die Menschen, während der Staat auflädt?
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In der Tat – ein Schildbürgerstreich. Im Grunde müsste die Staatsgewalt stets die stärkste Motorisierung bekommen.