Hier erzählen wir kleine Geschichten, die das echte Leben schreibt: Skurrile Begegnungen, charmante Eigenheiten und liebenswerte Alltagsdramen aus Frankreich, Deutschland und anderswo.
Mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken – aber immer mitten aus dem prallen Leben gegriffen.
Echtheit statt Inszenierung, Augenblicke statt Schlagzeilen.
🐖 La Pourcailhade – Frankreichs große Kunst des Schweinequiekens
Frankreichs große Kunst des Schweinequiekens
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Es gibt Wettbewerbe, bei denen es auf Kraft ankommt, auf Geschwindigkeit oder auf Schönheit. Und dann gibt es die Pourcailhade.
Jeden Sommer wird das verschlafene Städtchen Trie-sur-Baïse in den Pyrenäen zum Schauplatz einer ungewöhnlichen Meisterschaft: Wer imitiert das Quieken eines Ferkels, das Grunzen eines Ebers oder das Brummen einer Sau am überzeugendsten? Mit Inbrunst, Leidenschaft – und einer ordentlichen Portion Humor treten die Kandidaten gegeneinander an.
Entstanden in den 1970er Jahren, um die lokale Schweinezucht zu feiern, wurde das Festival schnell zu einer liebenswert absurden Tradition. Nach einer Pause – bedingt durch Modernitätskritik und Corona – erlebt die Pourcailhade heute ein fulminantes Comeback. Kein echtes Schwein muss mehr auf die Bühne. Stattdessen: Menschen, die sich mit rosa Kostümen, Strohhüten und schallenden Oink-Oinks zum Narren machen – und sich dabei herzlich feiern lassen.
Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Selbstironie und Stolz auf das Landleben, die La Pourcailhade so unwiderstehlich macht.
Hier, wo das Quieken zur Kunstform wird, bleibt Frankreich ganz bei sich: charmant, schrullig – und einfach unverwechselbar.